Welche Spuren unseres Lebens tragen die Räume, in denen wir wohnen? Welche Geschichten erzählen sie über ihre Bewohnerinnen und Bewohner? Manche Räume sind verschwiegen und geben nur nach und nach unsere Geheimnisse preis; andere warten nur darauf, dass jemand ihnen zuhört.
Jedes Bild lässt eigene Interpretationen, Überlegungen und Gedanken zu. Ich möchte mit meinen Fotografien anregen, diese Gedanken, Annahmen, Vorurteile und Stereotype kritisch zu hinterfragen, vielleicht auch zu verändern. Die Bilder zeigen nur ein Bruchstück der Realität und spiegeln unsere Konzepte, Sichtweisen der Welt wider. Jede Fotografie ist in ihrer Reduktion auf das Wesentliche in diese Offenheit gesetzt.
Unsere Ansichten und Worte können uns mit der Welt verbinden oder uns von ihr trennen. Wie und unter welchen Umständen Menschen in den Wohnungen der Knopfhäusle-Siedlung jeweils gelebt haben, kann kein Betrachter der Fotos wirklich beurteilen – und gerade darum geht es mir in meiner Arbeit nicht. Die Fotografien werben für ein gegenseitiges Verständnis, öffnen einen Raum jenseits des Urteilens. Sie sind Teil eines komplexen Kommunikationsprozesses, der Tag für Tag, Sekunde für Sekunde Teil unseres Lebens ist. Vieles bleibt uns für immer verborgen, geheimnisvoll, und hat gerade durch diese Unvollständigkeit eine unantastbare Würde.
amateur category
Raum(Ge)schichten (Series)
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AUTHOR
Vienna international Photo Award Winner: Honorable Mention
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